Der Fusions- und Übernahmevertrag zwischen Ssangyong Motor und Edison, ab heute nicht mehr gültig
Der Fusions- und Übernahmevertrag zwischen Ssangyong Motor und Edison, der am 10. Januar 2022 geschlossen wurde, ist ab heute nicht mehr gültig. Ssangyong Motor hatte seinen Sanierungsplan am 25. Februar vorgelegt, und laut Gerichtsbeschluss muss dieser Plan auf einer Gläubigerversammlung am 1. April genehmigt werden. Ausserdem musste Edison gemäss dem vereinbarten Plan am 25. März eine Anzahlung leisten. Edison beantragte jedoch, die Sitzung zu verschieben, ohne den vereinbarten Betrag im Voraus zu zahlen.
Ssangyong Motor hat beschlossen, dem Antrag von Edison (auf Verschiebung) nicht stattzugeben, um die Interessen aller beteiligten Gläubiger zu wahren und den Schwung für einen (neuen) Fusions- und Übernahmevertrag nicht zu verlieren.
Ssangyong Motor befindet sich heute in einer wesentlich besseren Lage als im Juni 2021, als die Übernahmevereinbarung bekannt gegeben wurde:
- Damals war die Zukunft des J100 - ein neues C-SUV, das etwas grösser als der aktuelle Korando ist - ungewiss. Heute soll das Auto im Juni 2022 in Produktion gehen.
- Im Juni 2021 waren die Markteinführung des Korando e-Motion und die Entwicklung neuer Modelle noch ein Wunschtraum. Heute ist der e-Motion Realität, und der U100 - die elektrische Variante des J100 - ist in Zusammenarbeit mit BYD in voller Entwicklung.
- Inzwischen steht auch das neue CKD-Projekt (Complete Knocked Down Assembly Plant) für Saudi-Arabien in den Startlöchern.
- Die Umstellung auf einen Zweischichtbetrieb in der Produktion ab Juni ist ebenfalls in Arbeit, da die höhere Marktnachfrage bereits zu mehr als 13.000 Auftragsrückständen geführt hat.
- Die Zulieferer haben zugesagt, weiterhin Teile zu liefern.
Diese neuen Fakten versetzen SsangYong Motor heute (im Vergleich zum Juni 2021) in eine viel bessere Position, um einen neuen Investor zu finden.
DIE INTERPRETATION
Zweifellos eine überraschende Wendung, aber die Grundüberlegung ist richtig:
- Der Korando e-Motion ist Realität, und der J100 fährt bereits getarnt durch die Gegend, bereit für den Produktionsstart in diesem Sommer auf dem koreanischen Heimatmarkt;
- Der U100 - das elektrische Derivat des J100 - wird in Zusammenarbeit mit BYD entwickelt, denn allein die Zahl der Vorbestellungen für den e-Motion auf dem koreanischen Markt zeigt deutlich, dass es eine konkrete Marktnachfrage nach Elektromodellen von SsangYong gibt;
- Mehr als 13.000 Aufträge deuten auf ein gutes Geschäft hin;
- Der Zweischichtbetrieb wird tatsächlich eingeführt, da das Gericht im vergangenen Jahr im Rahmen einer Reihe von Massnahmen die Umstellung auf eine Schicht angeordnet hat. Diese Maßnahme ist nun ausgelaufen.
Obwohl es rechtlich gesehen eine Entscheidung von SsangYong Motor ist, wird sie von der KDB (Korean Development Bank) unterstützt. Denn die KDB muss SYMC natürlich weiterhin finanzieren. Allerdings steckt die KDB nun Geld in ein Unternehmen, das grundsätzlich viel gesünder ist (Kundenportfolio und neue Modelle), mit der Aussicht auf einen besseren (stärkeren) Investor.
Inmitten der weltweiten Turbulenzen in der Halbleiterindustrie und anderer Kriege liefert SsangYong weiterhin recht gute Ergebnisse.
Ich persönlich glaube fest an die "Can do"-Mentalität einer Reihe von Schlüsselpersonen bei SYMC, die das Unternehmen wieder in die richtige Richtung gebracht haben.
Dies ist daher ein herzlicher Aufruf, gemeinsam weiterzumachen, denn auch 2022 steigt die Zahl der Kundenaufträge. Nicht nur bei uns, sondern auch in den (grossen) Nachbarländern.
Mit freundlichen Grüssen
Johan Vanden Bergh
General Manager SsangYong Motors Middle Europe